Kristopher Moore
Trade Missions & Career Services Specialist Consulting Services
+1 (404) 586-6830 kmoore@gaccsouth.comIm November führte die TAP CleanTech Ambassador Trip eine Delegation aus den USA in zwei zentrale Innovationsstandorte Deutschlands: Berlin und Essen. Über mehrere Tage hinweg erkundeten die Teilnehmenden, wie Klima- und Energiepolitik, angewandte Forschung, Start-ups und kommunale Versorger zusammenarbeiten, um saubere Technologien und resilientere Energiesysteme voranzubringen.
Die Reise begann in Berlin – ein idealer Ausgangspunkt, um den deutschen Ansatz in der Klima- und Energiepolitik zu verstehen. Das Programm startete bei der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), wo die Teilnehmenden einen Überblick über die politische Landschaft Deutschlands, die Umwelt- und Energiepolitik sowie die nationale Wasserstoffstrategie erhielten. Dieses strategische Briefing bildete den Rahmen für den weiteren Verlauf der Reise, indem es übergeordnete politische Ziele mit den konkreten Technologien und Geschäftsmodellen verknüpfte, denen die Gruppe im Laufe der Woche begegnen sollte.
Anschließend ging es in das Forschungsumfeld des Helmholtz-Zentrums Berlin – BESSY II. Dort erfuhren die Teilnehmenden, wie Synchrotronstrahlung in der fortgeschrittenen Energie- und Materialforschung eingesetzt wird – unter anderem für verbesserte Solartechnologien und innovative Speicherlösungen. Der Besuch verdeutlichte die wichtige Rolle großskaliger Forschungsinfrastrukturen für die industrielle Innovation und die Entwicklung neuer CleanTech-Anwendungen.
Im nächsten Schritt verlagerte sich der Fokus an die Schnittstelle zwischen Experiment und Kommerzialisierung bei Integrated Lab Solutions (ILS). Die Delegation erhielt Einblicke in modulare Labor- und Reaktorsysteme, softwarebasierte Steuerung und Echtzeitanalytik, untermauert durch Beispiele laufender Forschungsprojekte. ILS zeigte, wie flexible, gut konzipierte Laborumgebungen dazu beitragen, den Weg vom ersten Konzept zur marktreifen CleanTech-Lösung deutlich zu verkürzen. Ergänzt wurde dies durch einen Besuch bei Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie, wo die Teilnehmenden Einblick erhielten, wie sich Berlin als Wirtschaftsstandort für Energie, Technologie und Innovation positioniert. Im Fokus standen verfügbare Förderinstrumente, Unterstützungsangebote und Einstiegspunkte für internationale Unternehmen, die Kooperationen aufbauen oder sich in Berlin ansiedeln möchten.
Zum Abschluss des Berlin-Programms besuchte die Gruppe Silica, ein etabliertes mittelständisches Unternehmen mit internationaler Reichweite. Hier wurden maßgeschneiderte Adsorptionsanlagen zur Gasreinigung, Flüssigkeitstrocknung und Wasserstoffspeicherung vorgestellt – ein anschauliches Beispiel dafür, wie traditionelle Ingenieurskompetenz mit den Anforderungen neuer Wasserstoff-Wertschöpfungsketten verknüpft werden kann. Eine kurze Stadtrundfahrt mit der GACC South setzte das Gesehene in einen weiteren Kontext und verknüpfte die Geschichte und Stadtentwicklung Berlins mit seiner heutigen Rolle als Zentrum für Innovation und Energiewende.
Der zweite Teil der Reise führte die Ambassadors nach Essen, eine Stadt, die den Wandel von Kohle- und Schwerindustrie hin zu einem wachsenden CleanTech- und Energie-Hub vollzieht. Das Programm, kuratiert von Go Theisen und dem Team der EWG – Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft, eröffnete der Delegation Einblicke in die Start-up- und Innovationslandschaft der Region sowie in die lokale Energieinfrastruktur. Bei BRYCK und dem H2HUB Ruhr erlebten die Teilnehmenden, wie Gründerinnen und Gründer, etablierte Unternehmen und öffentliche Partner gemeinsam an Lösungen rund um Wasserstoff, Energie und Klimaschutz arbeiten und wie regionale Innovationsplattformen diese Aktivitäten unterstützen.
Ein Pitch des jungen Start-ups solarmarkise aus dem universitären Umfeld zeigte, wie neue Ideen aus der Wissenschaft ihren Weg in die unternehmerische Praxis finden. Das Konzept, Verschattungslösungen in stromerzeugende Elemente zu verwandeln, bot ein greifbares Beispiel dafür, wie dezentrale, urbane Anwendungen zur breiteren Energiewende beitragen können. Dieses Leitmotiv intelligenter, vernetzter Systeme setzte sich beim Besuch von Greenflash fort. Hier lernte die Delegation, wie Photovoltaik, Batteriespeicher und Ladeinfrastruktur zu integrierten Energiesystemen verbunden und mithilfe KI-basierter Software optimiert werden können, um Effizienz zu steigern und CO₂-Emissionen zu reduzieren. Der Austausch löste lebhafte Diskussionen darüber aus, wie sich ähnliche Modelle auf US-Märkte und regulatorische Rahmenbedingungen übertragen lassen.
Das Programm in Essen endete mit einem Besuch bei den Essener Stadtwerken, dem kommunalen Versorger. Die Teilnehmenden erhielten einen Einblick in die lokale Strom- und Wärmeerzeugung, erneuerbare Energieprojekte, das Netzmanagement sowie in digitale Lösungen für eine nachhaltigere urbane Energieinfrastruktur. Deutlich wurde die Rolle eines kommunalen Versorgers als langfristiger, verlässlicher Partner für Unternehmen und Bürgerinnen und Bürger – und seine Bedeutung bei der Umsetzung ganz konkreter Schritte hin zur Dekarbonisierung auf Stadtebene.
Über beide Standorte hinweg – Berlin und Essen – kristallisierte sich eine zentrale Botschaft heraus: Die wirkungsvollsten CleanTech-Strategien entstehen aus enger Zusammenarbeit zwischen Politik, Forschungseinrichtungen, Start-ups, etablierten Unternehmen und kommunalen Akteuren. Berlin zeigte, wie sich Politik, Forschung und Wirtschaftsförderung gegenseitig verstärken, um neue Technologien zur Marktreife zu bringen, während Essen veranschaulichte, wie eine Region mit starkem industriellem Erbe sich als zukunftsorientiertes CleanTech-Ökosystem neu positionieren kann. Zusammen boten diese Erfahrungen den Teilnehmenden konkrete Beispiele, wertvolle Kontakte und neue Perspektiven für ihre eigene Arbeit im Bereich saubere Technologien und Energieinnovation.
Bildrechte: Julia Pohl
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+1 (404) 586-6830 kmoore@gaccsouth.comSpecialist Trade Missions & Career Services. Consulting Services
+ 1 (404) 586 6819 lcoutinho@gaccsouth.comDas Projekt wird durch das Transatlantik-Programm der Bundesrepublik Deutschland aus Mitteln des European Recovery Program (ERP) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE) gefördert.